Psst! Mein Teig schläft …

Petra hat ein Rezept für “Apfelschnitten mit Zitronenguss” von 1985 ausgegraben. Weil früher alles besser war, also auch Teigrezepte und weil ein Hefeteig, der nicht wie ein Hefeteig schmeckt, sofort mein Interesse weckt und weil ich dann auf die Frage von Frau T. “Was macht der Hefeteig im Kühlschrank?” betont professionell “Psst! Er schläft! Kalte Führung …” antworten kann und weil Sohn T. gestern am Apfelkuchen von der Insel zu bemängeln hatte, er sei viiiel zu klein, jetzt hab ich den Faden verloren, auf jeden Fall:  die Apfelschnitten mussten her.

Leider waren nur noch 140 g Butter da. Bei mir! Einem überzeugten Anhänger von Horst Lichter keine Butter im Haus *kopfschüttel*. Aber mit einer selbstgebastelten Excel-Tabelle ist das ja kein Problem. Wird halt die Rolle etwas kleiner, nur: wie misst man 0,777778 Eigelb? Ist dann aber doch was geworden, obwohl mit dem Apfelkompott viel zu viel Flüssigkeit auf den Teig kam und obwohl wegen einer grassierenden Zitronenguss-Allergie in der Familie die Nummer nicht bis zum Schluss durchgezogen werden konnte. Mein Tipp: Nachmachen!

Aber eigentlich ist dieser Post ein Hilferuf. Ich habe schon jede Menge Bücher gewälzt, in denen die Geheimnisse des Backens detailliert geschildert, bebildert und idiot-proof aufgedröselt werden. Ich hab sie von vorne nach hinten gelesen, ich glaube alles über alle Teigarten zu wissen, ich hab sogar schon Quark-Blätterteig gemacht. Aber keiner hat bislang die Frage beantwortet: Wie entmehlt man den Bäcker?

Ich muss ja nur eine Mehltüte anschauen und schon färbt sich der Bauch mehr und mehr weiß. Das könnte nun am Bauch liegen, das ist nicht ausgeschlossen. Aber ich meine auch, abends schon Mehlspuren unter den Zehennägeln entdeckt zu haben. Und ich mache mir Sorgen, wenn ein Pathologe, zum Beispiel Prof. Börne, am Tatort Spuren von Weizenmehl, Type 405 entdeckt und die Ermittlungen dann geradewegs in meine Küche und unter meine Zehennägel führen. Wie komm ich dann aus dieser Nummer wieder raus?

 

2 Gedanken zu „Psst! Mein Teig schläft …“

Schreibe einen Kommentar